„Das brutalste Stück der griechischen Antike...”
„...Und ich bin der Chor”
(Heyme)
„Das brutalste Stück der griechischen Antike...”
„...Und ich bin der Chor”
(Heyme)

Trailer

Die Geschichte

Während Herakles in den Hades hinabsteigt, um den Höllenhund zu bezwingen, tötet Lykos den rechtmäßigen Herrscher von Theben Kreon und schwingt sich selbst zum Tyrannen auf. Nun will er Herakles‘ Frau Megara und die gemeinsamen Söhne töten. Als Retter in letzter Minute erscheint Herakles, der tot geglaubte Held. Doch im Auftrag Heras treibt ihn Göttin Lyssa in den Wahnsinn…

Die Radikalität des euripideischen Textes ist einzigartig. Die Welt der Götter, die attische Demokratie wird hinterfragt – eine neue Welt dämmert und will geformt sein.

„Der Verfall der brutalen Sicherheit, dass die Welt von den Göttern beherrscht wird, die in das absolute Desaster rutscht, zeigt uns für heute: Der Himmel ist leer. Wir müssen handeln. Es macht niemand für uns. Das ethische Postulat– es liegt in der Hand des Menschen. Welche Aufgabe! Welche Herausforderung!” (Heyme)

„Wer Macht und Reichtum lieber zu erlangen wünscht,...”
„ ...als wack're Freunde,...”
„... töricht ist der Sterbliche.”
(Heinrich Bothe)
„Wer Macht und Reichtum lieber zu erlangen wünscht,...”
„ ...als wack're Freunde,...”
„... töricht ist der Sterbliche.”
(Heinrich Bothe)

Die Inszenierung

Making of Herakles-
„Etwas radikal Neues ”
(Michael S. Zerban)
„Eine hochmoderne, technisch anspruchsvolle Ästhetik.”
(Dietmar Zimmermann)
„geeignet nicht nur für das Theater...”
„...sondern auch für Museen und alternative Kunsträume.”
(Dietmar Zimmermann)

Fotos

Presse

Theater Pur | Dietmar Zimmermann, 06.12.20
…Eine archaische Geschichte, erzählt in antikisierender Sprache, trifft auf eine hochmoderne Installationsanordnung - coronakompatibel ganz ohne Live-Schauspiel. Die innovative Arbeit ist eine spannende Erfahrung - und hervorragend geeignet nicht nur für das Theater in Zeiten der Pandemie, sondern auch für Museen und alternative Kunsträume.
NRW Theatermail | Dietmar Zimmermann, 03.12.20
… Heyme und sein Team erzählen die Geschichte coronakompatibel auf neun TV-Bildschirmen mit Hilfe einer multimedialen Installation, die bisweilen an die Arbeiten von Wolf Vostell erinnert.
Die archaische Wucht der Geschichte, die ohne Angst vor Pathos im antiken Versmaß vorgetragen wird, trifft auf eine hochmoderne, technisch anspruchsvolle Ästhetik. …
O-Ton Magazin | Michael S. Zerban, 01.12.21
… Nach einer 55-minütigen Aufführung ist man als Besucher aufgeregt, erschöpft und fasziniert. Das Gefühl, hier und heute etwas ganz Besonderes erlebt zu haben, hat sich, auch ohne sich allzu sehr auf die antiken Beziehungen eingelassen zu haben, tief in den Hinterkopf eingegraben. …

… Damit haben disdance project und Heyme tatsächlich etwas radikal Neues versucht und den Glauben an die Kulturschaffenden zurückgegeben. …
Interview Mannhaeimer Morgen | Ralf-Carl Langhals, 30.11.20
In wilden Zeiten war Hansgünther Heyme Intendant in Köln, viel später dann Intendant des Theaters im Pfalzbau. Nun ist der erfahrene Regisseur, Schauspieler und Freund antiker Dramen wieder zurück an seiner einstigen Wirkungsstätte Köln – und macht aus Alt wieder mal Neu. Gemeinsam mit Paula Scherf und André Lehnert, dem Künstlerduo disdance project, entwickelt er eine theatrale Video-Installation für schwierige Kunst und Corona-Zeiten.

Programmheft

Making of

Hansgünther Heyme und André Lehnert lernten sich erstmals 2015 in Köln bei der Arbeit am „Philoktet” von Heiner Müller kennen. Lehnert spielte den Odysseus und machte die Videokunst. Sie behielten sich im Auge. Als Heyme 2019 nach Köln zog, rief er uns an, dass wir jetzt „etwas zusammen machen könnten”. So planten wir eine große Produktion eines heute äußerst relevanten Stoffes der 1920er Jahre. Aber wie sagt man so schön: Wir planen und die Götter lachen – Ein Virus machte uns einen Strich durch die Rechnung und wir mussten das Projekt schweren Herzens verschieben.

Heyme weilte im Westerwald, wo es noch Nudeln und Klopapier gab. Wir, in Köln ohne selbiges, bastelten mit Besenstielen und Kleiderbügeln Anspielpartner für unsere Jugend-Livestream-Angebote.
Diese waren uns dann Inspiration für eine eigenwillige künstlerische Form: Puppen mit Monitorköpfen. Miteinander spielende Bildschirme. Heyme war begeistert und er sah sofort seinen lang gewollten euripideischen Herakles in den „Glotzen“.

Besondere Anforderungen in einer besonderen Zeit
Heyme erarbeitete sogleich die Fassung aus der genialen Übersetzung Heinrich Bothes und wir entwickelten ein an die pandemische Wirklichkeit angepasstes künstlerisch waghalsiges Unterfangen...

Herakles
Making of Herakles

...denn - wir erinnern uns - das künstlerische Arbeiten auf und hinter der Bühne, sowie die Durchführung von Veranstaltungen mit Zuschauer:innen war nur unter schwer erfüllbaren Schutzmaßnahmen möglich.


Es ist alles gegangen. Wir waren bereit.
Eine Woche vor Premiere kam der Kultur-Lockdown. Nichts ging mehr. 7 lange Monate.

Wir entschieden uns, die Installation trotzdem aufzubauen und luden Vertreter:innen der Presse, sowie Veranstalter:innen und Lehrer:innen zu Exklusiv-Vorstellungen ein. Wir spielten an zwei Tagen mehrere Vorstellungen in Schleife für jeweils eine:n Zuschauer:in. Und wir erstellten Bild- und Videomaterial zu Werbezwecken.

Herakles

... als es dann im Sommer 2021 endlich wieder ging, gab es den Spielort nicht mehr und ohnehin hatte niemand so recht Lust auf eine Installation ohne Menschen auf der Bühne.

Sein breiteres Publikum fand Herakles erst im Januar 2022. Einen Lockdown und viele G-Regeln später im Theater Tiefrot. Und wir arbeiten daran, dass es noch viele Jahre auf dem Spielplan bleibt.Wiederaufnahme-Proben sind nicht nötig und so ist es jederzeit spielbar. Und jederzeit aktuell. Denn: "töricht ist der Mensch" und wird es wohl bleiben.

Fotos Making of