Fotos: Klaus Wohlmann & André Lehnert

Zum Stück

DER BAU von Franz Kafka schildert den vergeblichen Kampf um die Perfektionierung eines riesigen Erdbaues zum Schutz vor Feinden. Die unvollendete Erzählung entstand 1923–1924 und wurde postum erstmals 1928 veröffentlicht.

"Ich lebe im Innersten meines Hauses in Frieden und inzwischen bohrt sich langsam und still der Gegner von irgendwoher an mich heran." (Franz Kafka)

Eine Frau wacht. Sie überwacht und wird überwacht. Aus der Umtriebigen wird eine Getriebene. Aus dem Menschen wird eine Kreatur. Kontrolle wird zu Kontrollverlust.

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Wir müssen uns verteidigen. Unsere Werte. Unseren Wohlstand. Unsere Sicherheit. Also: Abschotten. Aufrüsten. Regeln. Kontrollieren. Aber sind wir nicht längst Opfer unseres eigenen Sicherheitsbedürfnisses? Warum führt der Wunsch nach Sicherheit immer automatisch zum Wunsch nach Kontrolle? Ist dieser Anspruch nicht größenwahnsinnig? Sind wir nicht schon jetzt an einem Punkt, an dem wir uns den Kontrollverlust eingestehen und aus dieser Wahrheit weiterdenken müssen?

DER BAU stellt diese Fragen im Kontext aktueller politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. Digitale Intervention des Publikums, Interaktion der Darstellerin, KI und Deepfakes lassen Text, Spiel, Tanz, Videos und Bühnengeschehen dynamisch in jeder Aufführung neu entstehen.

„Und es sind nicht nur die äußeren Feinde, die mich bedrohen. Es gibt auch solche im Innern… ”
(Franz Kafka)

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In dieser neuen Produktion bringt disdance project die Publikumsbeteiligung auf ein neues Level. Grenzen von (Bühnen)Realität und Fake verschwimmen. Ist das von Kafka? Oder von meinem Nachbarn? Ist das live oder haben das Algorithmen vorausgesehen? Bin ich sicher?

Programmheft

Besetzung

Regie, Video, Kamera, Programmierung André Lehnert
Choreografie, Schauspiel, Tanz Paula Scherf
Technische Assistenz Emil Lehnert
Assistenz Emma Wende
Assistenz Taeyeon Kim

Wir bedanken uns für die Förderung bei