Mit diesem Satz beginnt Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“. Gregor Samsa, die Hauptfigur der Geschichte, wird in der Folge ausgeschlossen und isoliert. Sein gesamtes persönliches Umfeld - Arbeitgeber und Familie - wendet sich voll Wut und Ekel ab.
Wofür aber steht dieses „Ungeziefer“-Sein? Was ist dieses Nicht-Tolerierbare, mit dem sich eine Gesellschaft nicht auseinandersetzen und belasten möchte? Welche Veränderungen an Menschen, mit denen wir zusammenleben, machen uns solche Angst? Wie geht es denen, die nicht in eine Gruppe integriert oder von ihr ausgeschlossen werden?
„Sehr geehrter Herr,
Sie haben mich unglücklich gemacht. Ich habe Ihre Verwandlung gekauft und meiner Kusine geschenkt. Die weiß sich die Geschichte aber nicht zu erklären. Meine Kusine hat es ihrer Mutter gegeben, die weiß auch keine Erklärung. Die Mutter hat das Buch einer anderen Kusine gegeben und die hat auch keine Erklärung.
Nun haben sie an mich geschrieben. Ich soll ihnen die Geschichte erklären. … Aber ich bin ratlos.
Herr! Ich habe Monate hindurch im Schützengraben mich mit dem Russen herumgehauen und nicht mit der Wimper gezuckt. Wenn aber mein Renommee bei meinen Kusinen zum Teufel ginge, das ertrüge ich nicht.
Nur Sie können mir helfen. Sie müssen es; denn Sie haben mir die Suppe eingebrockt. Also bitte sagen Sie mir, was meine Kusine sich bei der Verwandlung zu denken hat.“
(Brief an Franz Kafka)
Thomas Hupfer hat sich viel dazu gedacht und lässt sowohl die Spannung und Tragik als auch das Groteske und Komische dieses großartigen Textes für Sie lebendig werden!